
Hallo zusammen,
ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich persönlich snacke sehr gern! Ob beim Wandern, vor dem Sport oder einfach mal zwischendurch. Vor allem dann, wenn mein Gehirn mal wieder Schwerstarbeit leistet, verlangt es von mir früher oder später mich umgehend auf Nahrungssuche zu begeben. Wie groß der Einfluss unseres Denkapparats auf unser Hungergefühl ist, konntet Ihr ja bereits in meinem Beitrag „Wie chronischer Stress zu Übergewicht und Krankheit führt“ nachlesen. Vor allem in diesen Momenten besteht – wie ich finde – die Schwierigkeit darin, dem Verlangen nach Kohlenhydraten nicht in Form von Schokoriegeln oder anderen Süßigkeiten nachzukommen. Denn das mündet dann leider darin, dass wir für ein Stündchen Ruhe haben, bevor sich der Heißhunger (wieder) meldet.
Was also tun, wenn der kleine Hunger anklopft?
In den Momenten, in denen uns ein Hüngerchen überkommt, ist es sehr wichtig, dass wir möglichst oft auf gesunde Snacks mit ausgewogenen Inhaltsstoffen und guten Sättigungseigenschaften zurückgreifen. Gesund sind Snacks tendenziell immer dann, wenn sie mit natürlichen Zutaten hergestellt wurden und eine möglichst kurze Zutatenliste haben. Mit ausgewogen meine ich neben einem guten Makronährstoffverhältnis (Verhältnis von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten) auch viele wertvolle Zutaten, die reich an Mikronährstoffen (Mineralstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen) sind. Die Sättigungseigenschaften hingegen werden vor allem von den enthaltenen Ballaststoffen, Proteinen und Fetten bestimmt. Mein ultimatives „all you need“-Frühstück zum Beispiel ist zwar kein Snack, erfüllt aber all diese Kriterien – was auch der Grund ist, wieso ich es Euch ans Herz gelegt habe.
Was können gute Snacks für zwischendurch sein? Ein Blick auf die Inhaltsstoffe!
Nun sind wir aber ja auf der Suche nach Snacks, die wir zu uns nehmen können, wenn das Frühstück einmal ausfällt oder wir zwischendurch einmal Hunger bekommen bzw. sich eine unserer Mahlzeiten im Verlauf des Tages nach hinten schiebt und wir die Zeit überbrücken müssen. Und hier möchte ich die Flapjacks von HAFERVOLL ins Spiel bringen. Schauen wir uns stellvertretend den Flapjack mit Chia, Dattel & Pistazie einmal genauer an.

Schön finde ich, dass man direkt erkennt, das die Flapjacks ohne Zusatzstoffe auskommen. Dass die Riegel handgemacht und im Ofen gebacken sind, finde ich zwar sympathisch, doch das hat letztlich keine gesundheitlichen Vorteile oder Nachteile. Positiv auffallend sind für mich aber direkt der vergleichsweise hohen Anteile an Ballaststoffen und pflanzlichem Eiweiß, die wie gesagt wichtig für die Sättigungseigenschaften sind. Hervorzuheben ist hierbei sicherlich, dass es sich bei den Ballaststoffen im Hafer zu etwa 50 Prozent um den Ballaststoff Beta-Glucan handelt, der nachgewiesenermaßen den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senkt und sich positiv auf die Insulinreaktion auswirkt. Das Beta-Glucan bildet im Magen übrigens eine Art Gelfilm, wodurch der Magen langsamer entleert wird und man länger satt bleibt. Daher bietet es sich auch an, Euer Frühstück (Müsli, Porridge, Joghurt usw.) noch mit etwas Haferkleie zu ergänzen. Im Übrigen hat Hafer unter den Getreiden den höchsten Vitamin-B1- und Vitamin-B6-Gehalt. Das war’s aber noch nicht: Hafer ist vollgepackt mit vielen weiteren gesunden Mineralstoffen und Vitaminen, wie auch die folgende Tabelle zeigt (Gehalt in 100g Haferflocken und Deckung des Tagesbedarfs mit 40g Haferflocken).

Nun aber weiter im Text. Die Nährwert-Tabelle zeigt: Der Flapjack enthält 18g Fett. Jetzt aber bitte nicht gleich hysterisch werden. Denn zum einen trägt auch Fett zur schnelleren und längeren Sättigung bei. Und zum anderen besteht das Fett durch die Verwendung von Hafer, Sonnenblumenöl und Pistazien nur zu einem sehr geringen Anteil aus gesättigten Fettsäuren und zum größten Teil aus gesunden gesättigten Fettsäuren.
Lesetipp:
Wenn Ihr mehr über Fette erfahren wollt, klickt Euch einfach in meine Kategorie „Fett macht Fett!? Alles was Ihr über Fette wissen solltet!“.
Das Verhältnis von Kohlenhydraten zu Eiweiß und Fett finde ich insgesamt ok, wobei ein wenig mehr Eiweiß (vielleicht durch mehr Nüsse) und etwas weniger Fett nicht schaden könnte. Letztlich muss der Flapjack aber auch irgendwie zusammenhalten. Und hierfür, sowie für die Süße, braucht es neben Sonnenblumenöl auch Honig oder Süßungsmittel mit ähnlicher Konsistenz – was mich zum nächsten Punkt bringt. Denn was ins Auge fällt sind auch die 18g Zucker. Zum Teil ist dieser Zuckergehalt durch die Datteln (etwa 3g) und die Haferflocken (weniger als 1g) zu erklären, aber doch überwiegend auf den Honig zurückzuführen. Tja nun … am Ende des Tages wollen wir unsere Snacks eben auch etwas süß – denn das lieben wir (und unser Gehirn). Aber ist das wirklich so viel? Lasst uns vergleichen.
Den Vergleich nicht vergessen!
An dieser Stelle ist es – wie in allen anderen Fällen – wichtig, das Produkt zu vergleichen bzw. sich zu fragen, zu welchen Alternativen man unter Umständen greifen würde. Vergleichen wir den Flapjack von HAFERVOLL also einmal mit anderen süßen Snacks. Nehmen wir zum Beispiel Corny Nuss (links) und Corny Schoko-Banane (rechts).

Corny Nuss kommt mit fast 19g Zucker auf 65g daher, enthält aber keine getrockneten Früchte, die einen Teil des Zuckers erklären würden. Die Süße für diesen Riegel kommt hier aus Glucose-Fructose-Sirup, Glucosesirup, Zucker, 1% Honig – ja, ganze 1% – und Karamellzuckersirup. Corny Schoko-Banane enthält ca. 23g Zucker auf 65g Riegel. Hier wird ebenfalls der oben genannte Mix aus Süßungsmitteln verwendet. Wobei in diesem Riegel noch 3% getrocknete Banane enthalten sind, durch die ein kleiner Teil des Zuckers zu erklären ist. Corny enthält nicht nur mehr Zucker, sondern auch weniger Eiweiß und weniger Fett als der HAFERVOLL Flapjack – und das Fett, was genutzt wird, besteht – relativ gesehen – zu einem größeren Teil aus gesättigten Fettsäuren. Zudem finden wir beim Corny grundsätzlich eine längere Zutatenlisten vor.
Lesetipps:
Wenn Ihr mehr über Glucose-Fructose-Sirup bzw. die Auswirkungen lesen wollt, die mit einem zu hohen Fructose-Konsum einhergehen können, dann schaut Euch gern meinen Blog-Beitrag „Die Fructose-Problematik“ an. Wenn Euch hingegen das Thema alternative Süßungsmittel interessiert, dann lest unbedingt meinen Beitrag „Erythrit & Co. als Zucker-Alternativen“.
Schauen wir einmal auf eine andere Alternative: Die Frucht-Nussriegel von RAW BITE. Nehmen wir zum Beispiel die zwei Sorten Lime und Cashew.


Wenn wir die Makronährstoffe wieder auf die 65g des HAFERVOLL-Riegels münzen, so erhalten wir für ersteren ca. 27g Zucker und etwa 6,5g Eiweiß auf 65g Riegel. Bei letzterem liegen wir bei knapp 25g Zucker und ca. 8g Eiweiß. Der Eiweiß-Gehalt liegt demnach ein wenig höher als der des Flapjacks von HAFERVOLL. Doch gleichzeitig haben wir auch einen deutlich höheren Zuckergehalt. Der kommt zwar aus den Trockenfrüchten – es bleibt aber Zucker. Nur handelt es sich hier, wie beim Honig, zum überwiegenden Teil eben um den Einfachzucker Fructose, der natürlich in Früchten vorkommt. Man sollte hier immer ein Auge auf die Nährwerte werfen, denn der Zuckergehalt von getrockneten Früchten ist sehr hoch, sodass dieser in den reinen Fruchtschnitten, wie sie oft heißen, oft noch höher ist und bei teilweise 50g pro 100g liegt (!).
Werfen wir nun zuletzt einen Blick auf eine etwas andere Snack-Kategorie: Snickers – ehrlicherweise mein Kryptonit … genauso wie Erdnussbutter … mmh.

Snickers schneidet in puncto Sättigung aufgrund der enthaltenen Erdnüsse, die recht viel Proteine enthalten, im Vergleich zu anderen Schokoriegeln vielleicht noch ganz gut ab. Der Riegel enthält auf 65g etwa 5,5g Eiweiß. Unabhängig davon enthält Snickers auf 65g aber etwa 31g Zucker (Mars ungefähr 42g). Fast der halbe Riegel besteht also aus Zucker. Die Zutatenliste wird dementsprechend von Zucker und Glukosesirup angeführt. Auch Palmfett findet man auf der Zutatenliste. Und leider fehlen dem Riegel auch die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Aber hören wir auf, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Worüber ich noch gar nicht gesprochen habe ist der Salzgehalt der Produkte. Während Corny mit 0,39g und 0,26g zu Buche schlägt, hat ein Snickers 0,41g Salz auf 65g. Der Flapjack sowie die Riegel von RAW BITE hingegen enthalten nur 0,02g bzw. 0,03g Salz. Die Tagesempfehlung für Salz liegt übrigens bei 6g (DGE) bzw. 5g (WHO). Diese Unterschiede zeigen auch schon ein generell bestehendes Problem auf. Tendenziell steigt der Salzgehalt mit dem Grad der Verarbeitung des Lebensmittels. Fast- bzw. Convinience-Food haben oft problematisch-hohe Salzgehalte.
Zuletzt eine kleine Übersicht über die Kalorien je 65g Riegel:
- HAFERVOLL Flapjack = 320kcal
- Corny = 280kcal
- RAW BITE 282kcal bzw. 299kcal
- Snickers = 313kcal
Die Riegel nehmen sich hier also nicht sonderlich viel. Und doch sind sie sooo unterschiedlich, wenn es um Inhaltsstoffe und Sättigungseigenschaften geht. Ein Beispiel dafür, dass ein reiner Kalorienvergleich von Lebensmitteln, ganz grundsätzlich oder auch im Rahmen einer Diät, eben nicht ausreicht.
Wie sieht’s mit dem Geschmack aus?
Jetzt wird es schwierig, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ich persönlich finde es gut, wenn die Produkte nach den Zutaten schmecken, die im Produkt enthalten sind. Das gilt zum Beispiel auch beim Vollkornbrot. Der Geschmack des gemeinen Toastbrots ist ziemlich weit von einem Getreidegeschmack entfernt. Im Wesentlichen schmeckt es einfach nur leicht süßlich, bedingt durch die schnelle Aufspaltung der Stärke, die bereits durch den Speichel beim Kauen beginnt. Das ist beim Vollkornbrot anders. Wie auch immer … die Flapjacks von HAFERVOLL schmecken eben nach dem, was drin ist. In diesem Fall zum Beispiel Haferflocken, Datteln und Pistazien. Das finde ich charmant und lecker, mag manche aber irritieren. Denn beim Corny oder anderen Müsliriegeln sieht das anders aus. Die schmecken – wie ich finde – überwiegend süß, „verfeinert“ mit natürlichem Aroma, das beim Schoko-Banane Corny zu einem sehr extremen Bananengeschmack führt. Am Ende schmecken viele Müsliriegel aufgrund von starker Süße und Aromen daher sehr ähnlich. Genauso wie die morgendlichen „Müslis“ für Kinder. Diese Süße kann man sich aber abgewöhnen, eben indem man grundsätzlich versucht weniger süße und mehr natürliche Nahrungsmittel zu essen bzw. zu trinken. Zum Beispiel könnte man im ersten Schritt auf fertige Fruchtjoghurts oder übersüßte Getränke verzichten. Wenn man einige Zeit darauf achtet, dann entwickelt man schnell eine wesentlich größere Sensitivität gegenüber Süße. Das ganze kann sehr aufregend sein, denn wenn die alles überlagernde Süße weg fällt, fördert das die spannendsten Aromen zu Tage.
Lesetipp:
Falls Ihr mehr über Müslis erfahren wollt, werft gern einen Blick auf meinen Beitrag „Müsli – Der gesunde Start in den Tag!?“.
Fazit
Wenn es Euch zwischendurch mal nach einem Snack ist, dann greift vielleicht eher zu einer vollwertigen und natürlichen Variante mit möglichst hohen Anteilen an Ballaststoffen, pflanzlichem Eiweiß und moderatem Fettanteil (ungesättigte Fette), wie zum Beispiel den Flapjacks von HAFERVOLL. Diese punkten sicherlich auch dadurch, das Hafer einfach ein sehr gesundes Getreide ist. Natürlich sind wir alle nur Menschen und greifen eben auch mal zum Snickers, zum Mars oder zur Schokolade … und das ist auch ok – solange wir uns grundsätzlich gesund ernähren. Denn eines ist auch klar: Die Wahrscheinlichkeit mit einer gesunden Art und Weise der Ernährung langfristig gut zu fahren, sich damit wohl zu fühlen und sie als normal und gewohnt zu begreifen, nimmt mit steigender selbst auferlegter Strenge ab. Extreme münden fast immer darin, dass wir sie nicht durchhalten können und danach unzufriedener als zuvor sind. Es gilt also, wie bei allem im Leben, die individuelle goldene Mitte zu finden.
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Euer Claudio