Über Mehltypen und Verbrauchertäuschung

vollkorn-brot

Hallo Ihr Lieben!

Es gibt noch weitere wissenswerte Fakten zum Thema Vollkorn, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Was ist eigentlich die Mehltype?

Viele von Euch haben bestimmt schon einmal die Bezeichnung „Type 405“ auf der Mehlpackung entdeckt. Mit Sicherheit habt Ihr Euch auch für eine Sekunde gefragt, was das eigentlich bedeutet…dann aber wieder daran gedacht, was Ihr unbedingt noch für das Abendessen braucht. Diese Bildungslücke möchte ich schließen!

Grundsätzlich beschreibt die Typenbezeichnung, wie zum Beispiel 405, die Menge an Mineralstoffen (in mg), die bei einer Verbrennung des Mehls bei 900 °C zurückbleiben würden. Würde man tatsächlich 100g Mehl der Type 405 verbrennen, würden demnach 405mg an Mineralstoffen zurückbleiben. Die Typen sind nach DIN 10355 definiert und für jede Getreideart (bei gleichem Ausmahlungsgrad) unterschiedlich, weil eben jede Art von Natur aus einen anderen Mineralstoffgehalt aufweist.

In unmittelbarem Zusammenhang mit den Mehltypen steht der Ausmahlungsgrad, der nicht – wie man vielleicht annehmen könnte – die Feinheit des Mehls beschreibt (denn unabhängig vom Feinheitsgrad kann das Mehl unterschiedlich stark ausgemahlen sein), sondern Auskunft darüber gibt, wie viel Prozent des Korns tatsächlich im Mahlerzeugnis enthalten sind. Zwar steht der Ausmahlungsgrad nicht auf der Mehlpackung, doch könnt Ihr Euch durch den genannten Zusammenhang zwischen Mehltype und Ausmahlungsgrad (je höher die Mehltype, desto höher der Ausmahlungsgrad) einfach an Ersterem orientieren. Vollkornmehl hat übrigens keine Type, weil es laut Norm aus allen Bestandteilen des Korns bestehen muss.

Woran erkennt man nun, ob ein Produkt mit Vollkornmehl gebacken wurde?

Auf jeden Fall nicht zwingend an der Farbe des Brotes (!). Zwar ist Vollkornmehl grundsätzlich dunkler als Weißmehl, aber viele Bäcker färben Ihre Brote und Brötchen gern mit Zuckerrübensirup, Karamellsirup, Malzextrakt oder Röstmalz wodurch eine Unterscheidung erschwert wird. Dann noch ein paar Samen und Kerne on top und schnell wird das Mehrkornbrot zum „Vollkornbrot“.

Meine Tipps für Vollkorn-Neulinge:

  1. Werft einen Blick auf die Zutaten oder, falls vorhanden, die Infotafel. Vollkorn ist immer auch als solches ausgezeichnet (z.B. Weizenvollkornmehl) Auch höhere Anteile von Roggenschrot sind nie schlecht. Färbemittel weisen darauf hin, dass nachgeholfen wurde.
  2. Fragt beim Bäcker des Vertrauens einfach nach und hofft, dass er euch die Wahrheit sagt.
  3. Konsistenz: Vollkorn ist tendenziell (!) fester und gibt nicht so stark nach. Es lässt sich auch nicht wie eine Scheibe Toast zu einem Würfel von 2×2 cm zusammendrücken.
  4. Kauft Euer Brot beim Vollkornbäcker oder im Bioladen. Dort wird in der Regel ausschließlich Vollkorn verkauft und das Personal gibt euch gern Informationen über die Inhaltsstoffe.

Fazit

Back to the roots! Zwar sind Vollkornbrot und –brötchen teurer (in der Regel kostet ein Vollkornbrot im Bioladen zwischen 3,50 und 4,50 Euro), doch dafür sättigt es wesentlich schneller und hält ebenfalls länger satt. Also keine Heißhunger-Attacken! Außerdem bleibt es länger frisch – das gilt insbesondere für Vollkornbrot mit hohem Roggenanteil bzw. reines Roggenbrot. Und das größte und einfach unschlagbare Argument für Vollkornbrot: es ist schlichtweg gesünder als Brot aus Weiß- bzw. Auszugsmehl.

 

Liebe Grüße und bleibt gesund,

Euer Claudio

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