Fettsäuren unterscheiden sich in der Anzahl ihrer C-Atome (Kohlenstoffatome) sowie der möglichen Anwesenheit, Anzahl und Position von Doppelbindungen zwischen diesen C-Atomen. Durch diese Doppelbindung unterscheidet man auch zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren weisen keine Doppelbindungen zwischen ihren C-Atomen auf. Einfach ungesättigte Fettsäuren hingegen zeichnen sich durch eine Doppelbindung und mehrfach ungesättigte durch zwei oder mehr Doppelbindungen aus.
Warum heißt es gesättigt und ungesättigt?
Die erwähnte Kohlenstoffkette der Fettsäuren ist nicht nur mit einer Carboxylgruppe verbunden, sie ist ebenfalls mit H-Atomen (Wasserstoffatomen) umgeben – also quasi „gesättigt“. Fehlen die H-Atome an einer Stelle kommt dort die erwähnte Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen zustande – die Kohlenstoffkette ist ungesättigt.
Welche Lebensmittel enthalten viele gesättigte bzw. ungesättigte Fettsäuren?
In der Regel gilt: Je flüssiger das Fett bei Raumtemperatur ist, desto höher ist sein Anteil an ungesättigten Fettsäuren. So zum Beispiel pflanzliche Fette, die wir in der Regel durch entsprechende Pflanzenöle zu uns nehmen. Ausnahmen sind hierbei lediglich Kokos- und Palmfett (in Nutella zu finden). Diese enthalten überwiegend gesättigte Fettsäuren, sodass ihr Schmelzpunkt über Raumtemperatur liegt. Tierische Fette, wie sie zum Beispiel in Butter, Milchprodukten oder Fleisch- und Wurstwaren vorkommen, enthalten viele gesättigte Fettsäuren und haben daher eine festere Konsistenz.
Welche sind die wichtigsten Fettsäuren?
Das sind die sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese ungesättigten Fettsäuren werden auch als essenzielle Fettsäuren bezeichnet, da wir sie mit der Nahrung aufnehmen müssen. Denn, obwohl sie so wichtig für unsere Gesundheit sind, ist unser Organismus nicht imstande die Fettsäuren selbst zu synthetisieren. Sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren sind wichtige Bestandteile der Zellmembranen und Vorläufer vieler anderer Substanzen in unserem Körper, wie zum Beispiel der sogenannten Eicosanoide. Das sind Gewebshormone, die für die Regulierung vieler Stoffwechselprozesse (zum Beispiel bei der Vermehrung von Zellen, bei Entzündungsreaktionen (!) und bei der Blutgerinnung) eine entscheidende Rolle spielen. Weil es „gute“ und „schlechte“ Eicosanoide gibt und dessen Bildung unter anderem von dem Verhältnis abhängt, in dem man die beiden essenziellen Fettsäuren zu sich nimmt, ist es ratsam sich darüber bewusst zu werden, welche Fette bzw. Fettsäuren man im Rahmen der eigenen Ernährung eigentlich zu sich nimmt.
Der sogenannte Omega-3-Omega-6-Quotient
Die DGE gibt ein Verhältnis von maximal 1:5 (Omega-3:Omega-6) vor. Diesen Quotienten konnte ich auch zahlreichen anderen Quellen entnehmen. Leider führt unser heutiges Essverhalten dazu, dass wir weit von diesem Idealwert abweichen. Es wird an vielen Stellen geschätzt, dass der Quotient aufgrund der heutigen Essgewohnheiten etwa zwischen 1:10 und 1:25 liegt. Ein dauerhaftes Übermaß an Omega-6-Fettsäuren kann negative Auswirkungen auf den Körper haben und wird unter anderem mit Entzündungskrankheiten in Verbindung gebracht.
In meinem Beitrag XX gebe ich euch dann konkrete Tipps, mit welchen Lebensmitteln Ihr dazu beitragen könnt, euren eigenen Omega-3/Omega-6 Quotienten zu verbessern!
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Euer Claudio